Die Gruppenpsychoanalyse - auch Gruppenanalyse genannt - ist eine Anwendungsform der psychoanalytischen Psychotherapie mit eigenem Setting und spezifischer Technik. Sie ist nicht als Psychoanalyse in der Gruppe zu verstehen, sondern eine auf psychoanalytischen Grundsätzen und Erkenntnissen - erweitert um eigene Theorie - beruhende und entwickelte Methode.
Die Gruppe im gruppenanalytischen Setting trifft ein- bis zweimal wöchentlich oder in geblockter Form zusammen und besteht in der Regel aus etwa 7 bis 12 TeilnehmerInnen. Es gilt die psychoanalytische Regel der freien Assoziation in Form von freier Kommunikation zwischen den Gruppenmitgliedern.
Die GruppenleiterInnen (üblicherweise 1-2) schlagen keine Themen vor, sondern fördern die Äußerung von Phantasien, Träumen, Gefühlen und Empfindungen. Sie konzentrieren sich auf die Deutung von Vorgängen in der Gruppe und berücksichtigen vor allem ihre latente, unbewusste Bedeutung. Sie verhalten sich dabei abstinent, d.h. sie enthalten sich Wertungen und expliziten Gefühlsäußerungen den KlientInnen gegenüber.
Die Gruppenpsychoanalyse wird in modifizierter Form auch in der Behandlung von schweren Persönlichkeitsstörungen und Psychosen im ambulanten und stationären Bereich eingesetzt sowie als psychoanalytische Gruppentherapie von Paaren und Familien. Sie ist eine wertvolle theoretische und praktische Grundlage für Supervision und Beratung.